IoPT - Praktische Anwendung

Eine Person, die für sich arbeiten will, überlegt sich zunächst ein Anliegen.

Was will ich durch mein Anliegen heute erreichen?
Was ist mein Ziel?
Welches Thema möchte ich mir genauer ansehen?
Was bewegt mich im Moment?

Der Satz kann aus Wörtern, Satzzeichen oder Bildelementen bestehen. Die Person schreibt nun das Anliegen auf ein Whiteboard. Das nun sichtbare Anliegen bildet die Grundlage für die Selbstbegegnung. Im Einzelsetting arbeite ich mit Bodenankern. Der Klient wählt dann für jedes Wort einen Bodenanker aus.

Beim Gruppensetting wählt die Person Stellvertreter (Resonanzgeber), die mit den einzelnen Wörtern in Resonanz gehen. Nachdem der Klient nochmals mit seinem Anliegen in Kontakt geht, gibt er ein Startzeichen, damit die Stellvertreter beginnen können. Es beginnt die stille Phase, in dieser Zeit sollte nichts gesprochen werden. Die Resonanzgeber folgen jetzt den inneren Impulsen, ohne etwas zu sagen. Nach ungefähr 3 Min. beginnt die verbale Phase. Jetzt geht der Klient mit den einzelnen Resonanzgebern in Kontakt, um nach Gefühlen und Informationen zu fragen. Bei den Resonanzgebern tauchen unbewusste psychische Strukturen des Klienten auf. Wenn der Prozess, der gewöhnlich ca. 45 Min. dauert, vorbei ist, kommt es zum Entlassen der Resonanzgeber. Anschließend ist noch Zeit für eine kurze Nachbesprechung des Prozesses.

Wichtige Regeln bei der Selbstbegegnung:
Wenn ich Stellvertreterrollen übernehme, mache ich dies in eigener Verantwortung. Ich weiß, dass ich aus Stellvertreterrollen aussteigen kann, falls dies für mich erforderlich ist.

Es darf keine Gewalt, sei es verbal oder auch körperlich ausgeübt werden.
Wenn der Impuls der Gewalt doch aufkommt, sollte nur ausgesprochen werden, was gerade gefühlt wird.

Es dürfen keine sexuellen Übergriffe stattfinden.
Falls der Impuls entstehen sollte, beschränkt man sich auch darauf, dass zu sagen, was in einem gerade vorgeht.

Es darf keine Sachbeschädigung entstehen.

Die Resonanzgeber sollen während der Selbstbegegnung im Raum bleiben, damit keine Verselbstständigung stattfindet.